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Vierzehn Monate lang diente er in der Kfir-Brigade der israelischen Infanterie. Er wusste, worauf er sich einließ. Die meiste Zeit war seine Einheit in den Palästinensergebieten im Einsatz. Doch Gerry Markovich wollte nicht, dass er es leichter hat, als seine israelischen Kameraden. „Das war kein Zuckerschlecken. Es gab sehr harte Situationen“, erinnert er sich. Wenn Steine gegen Israelis flogen, riegelte seine Truppe die Einfahrten palästinensischer Dörfer ab. Sie rückten bei Demonstrationen aus und nachts, um Autodiebe oder gesuchte Hamas-Mitglieder festzunehmen. „In Israel geht es nicht ohne das Militär. Den Staat gibt es nur, weil die Armee stark ist“, sagt er. Die „Israelischen Verteidigungskräfte“ – so heißen die Streitkräfte – seien dazu da, Israel zu schützen, nicht um Angriffskriege zu führen.

Gerry Markovich war klar, wen er beschützen wollte. Das Land ist ihm vertraut, seit er ein Kind war. Seine Großeltern leben in der Nähe von Tel Aviv. „Mein Opa war im Konzentrationslager und half danach, Israel aufzubauen. Ich wollte als israelischer Soldat meinen eigenen Beitrag leisten“, sagt der Student. Das wird in Israel sehr geschätzt. Als er einmal seine Großeltern besuchte, hatten sie eine fast neunzig Jahre alte Freundin zu Gast. Kaum sah sie ihn, sprang sie auf und salutierte mit Tränen in den Augen. Der Anblick des Deutschen in der israelischen Uniform hatte die Frau, die den Holocaust überlebte, tief gerührt.

Engagement-Möglichkeiten für einsame Soldaten:

https://www.israelheute.com/engagieren/project-preparing-for-army-service-de/
https://www.israelheute.com/engagieren/project-release-from-army-service-de/

Einsame Soldaten in der IDF

Fünf Tage nach seiner letzten Abiturprüfung saß Gerry Markovich im Flugzeug nach Tel Aviv. Als die anderen den Abschluss feierten, wurde der Achtzehnjährige aus Frankfurt schon von seinen israelischen Ausbildern gedrillt. Und während seine Klassenkameraden um die Welt reisten, ging er im Westjordanland auf Patrouille. „Ich war superstolz, als Jude aus Deutschland die israelische Uniform zu tragen. Besonders beim Morgenappell mit der israelischen Nationalhymne“, sagt Gerry Markovich, der heute 21 Jahre alt ist und in Heidelberg Betriebswirtschaftslehre studiert.

„Einsame Soldaten" in Israels IDF (Israels Defence Force)

In den Israelischen Verteidigungskräften dienen über 6.000 einsame Soldaten, die fern von ihren leiblichen Familien leben. Etwa die Hälfte dieser Soldaten kommt aus dem Ausland. Sie verlassen freiwillig Verwandte, Freunde und ein angenehmes, meist sicheres Leben, und verpflichten sich für einen gefährlichen Militärdienst im Heiligen Land. Sie sind erfüllt mit der Motivation, Israel zu dienen und es zu unterstützen. Andere sind Israelis, die aus verschiedenen Gründen nicht zu Hause wohnen können. Über die Hälfte der einsamen Soldaten dient in Kampfeinheiten.

Im Gegensatz zu anderen Soldaten, die am Wochenende nach Hause zu ihren Familien fahren, finden einsame Soldaten nur eine leere Wohnung vor. Sie haben keine Eltern, die sie umarmen, die ihre Uniformen waschen und bügeln, die für sie das Abendessen kochen. Auch finanziell sind sie fast komplett auf sich selbst angewiesen. Das Opfer, das die einsamen Soldaten auf sich nehmen ist beeindruckend.

Dienen und Sterben für ein „fremdes“ Land

von Hans Christian Rössler - Auszug (Quelle: FAZ 27.11.2015).

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