Wie wir das Wunder Israel erlebt haben
von Brigitte B. Nussbächer
Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.
Vorausgegangen war eine eher mühsame Entscheidungsfindung. Israel einmal zu besuchen gehörte zur „Allgemeinbildung“ von Christen. Trotzdem hatte es mich nicht hingezogen und die Berichte derer, die von Reisen aus Israel zurück kehrten, hatten wenig dazu beigetragen, es zu ändern. Wenn sie von den sogenannten „Heiligen“ Stätten berichteten, fragte ich mich immer, was es mir denn bringen würde, diese Ruinen oder Gedenkkirchen anzusehen. Viel mehr interessierte mich, was Gott heute in der Gegenwart erlebbar machte.
Letztlich war es dann tatsächlich auch ein anderer Gedanke, der den Anstoß zu dem Besuch gab. 2018 feierten mehrere nach dem 2. Weltkrieg gegründete Staaten ihr 70. Jubiläum – darunter auch Israel. Nachdem wir Dokumentarfilme über Indien und Pakistan zu dem Thema gesehen hatten, fragte ich mich, wie wohl Israel diese 70 Jahre genutzt hatte. Im Vergleich zu den anderen Staaten musste es ungleich schwerer gewesen sein, aus dem Nichts etwas aufzubauen. Noch 1867 hatte Marc Twain das Land als desolat, eine stille, traurige Weite ohne Mensch, Baum und Strauch bezeichnet. Was war daraus geworden?
Und so begaben wir uns auf eine geschichtliche Studienreise, was sich im Nachhinein als Volltreffer erwies. Nie hätten wir in einem Individualurlaub so viel erfahren und kennen gelernt.
Noch während wir vom Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv fahren, hören wir die Entstehungsgechichte dieser Stadt, von der Parzellverlosung an ein paar Dutzend Familien nördlich der jahrtausende alten Hafenstadt Jaffa im April 1909. Diese wollten auf den Sanddünen, die der niederländische Bankier Jacobus Kann gekauft hatte, die erste jüdische Stadt der Moderne bauen. Und dann fahren wir auch schon an den ersten Hochhäusern vorbei und nach Tel Aviv hinein, welches heute (rund 100 Jahre später) die modernste und weltoffenste Metropole des gesamten Nahen Ostens ist.
Im sehr originell und lebendig gestalteten Palmach Museum in Tel Aviv erfahren wir von dem beeindruckenden Kampf des jüdischen Volkes für seine Unabhängigkeit. Und von der Vorgeschichte: als die UN 1947 beschloss, das ehemalige britische Mandat in 2 Länder aufzuteilen: ein jüdisches und einen arabisches. Von dem Protest der Araber und von dem Druck, der auf die Juden ausgeübt wurde, diese Chance nicht zu nutzen. Von der Proklamation des jüdischen Staates durch David Ben Gurion am 14. Mai 1948 und von dem Angriff der 5 arabischen Länder Ägypten, Syrien, Jordanien, Irak & Libanon um Mitternacht am gleichen Tag.
Man muss sich die damalige Situation vergegenwärtigen. Ca. 650.000 Juden, viele von ihnen Holocaustüberlebende, die gerade erst das Grauen hinter sich gelassen hatten, versuchten Israel, welches als neugegründeter Staat keine Armee besaß, mit Gewehren, Maschinenpistolen und Granatwerfern gegen eine Mehrheit von 160 Millionen Arabern (ausgerüstet mit Panzern, Artillerie, Schützenpanzerwagen, Flugzeugen und Kriegsschiffen) zu verteidigen. Ein Verhältnis von 1 : 246! Dabei wird einem die menschliche Ausweglosigkeit bewusst und dass das Überleben Israels ein Wunder ist. Mit Tränen in den Augen verlasse ich das Museum. Jetzt verstehen wir, welch hohen Preis das jüdische Volk (nach der Auslöschung der 6 Millionen durch den Holocaust) im Unabhängigkeitskrieg für seine Existenz bezahlt hat.
Umso mehr staunen wir über die Lebensfreude und Energie, die heute auf den Strassen Tel Avivs spürbar ist und die wir bei den Menschen, denen wir begegnen, erleben. Wir sehen die Fähigkeit dieses Volkes schnell aus dem Nichts etwas aufzubauen (sie haben weltweit die 2 höchste Anzahl von Start Ups), ihre Genialität Lösungen für scheinbar Unlösbares zu finden, wie zum Beispiel mit Wasserentsalzungsanlagen am Mittelmeer den Wassermangel zu beheben und durch computergesteuerte Tröpfchenbewässerung Plantagen in der Wüste anzubauen. Wir sind überrascht, dass Israel die zweithöchste Akademikerquote und die dritthöchste Patentquote der Welt hat und bewundern, dass 23% aller Nobelpreisträger aus diesem kleinen Volk, dass nur 0,2 % der Weltbevölkerung ausmacht, stammen.
Wir erleben ihre Kreativität sowie ihren Sinn für Kunst und Schönheit. Israel hat gemessen an der Anzahl der Einwohner die meisten Museen und Orchester per capita und liegt auf Platz 2, was die Anzahl der verlegten Bücher anbelangt. Wer hier ein Konzert besucht, wird einem sehr hohen künstlerischen Niveau und großer Begeisterung des Publikums begegnen.
Wir streifen durch Städte, Orte, Landschaften und sind beeindruckt: unglaublich was hier in nur 70 Jahren geschaffen wurde. Dort wo sich früher Sümpfe, Sanddünen und wüstes Land befanden, haben Pioniergeist, Innovation und Durchhaltevermögen überall blühendes Leben entstehen lassen. Israel ist das einzige Land, in dem die Wüste rückläufig ist, Millionen Bäume wurden gepflanzt und entlang der Autobahn blüht tropfenbewässerter Oleander. Aus dem armen Agrarstaat ist ein Land mit führender Technologie und einer starken Währung entstanden. Israel gehört heute zu den 10 einflussreichsten Ländern der Welt und liegt auch im Happiness Ranking vorne. (Siehe Grafik unten)
Je mehr Israelis wir persönlich kennen lernen, desto mehr schätzen wir ihre konstruktive Einstellung, ihre Dynamik und ihren Mut – trotz ihres bis heute andauernden Ringens um ihr Recht auf Existenz.
Wir hören von den Kämpfen im 6 Tage Krieg 1967, von der Befreiung der Altstadt Jerusalems und wie die Juden wieder Zugang zu ihrer heute heiligsten Stätte, der Westmauer, erlangten.
Und von dem „Tal der Tränen“, so benannt nach der anfänglich auswegslosen Situation im Jom Kippur Krieg 1973, als die syrische Armee mit über 1.000 Panzern im Norden Israels einbrach und von weniger als 200 Panzern auf israelischer Seite aufgehalten wurde.
Wir sehen den Wiederaufbau nach wiederholter Zerstörung, sei es nun die Hurva Synagoge in Jerusalem oder die Siedlungen in Gush Etzion.
Und wir nehmen wahr, dass selbst die häufigen Terroranschläge in dieser Gegend den Menschen weder die Lebensfreude noch den Lebensmut rauben können, auch wenn sie schmerzliche Verluste zu beklagen haben.
Wir erleben die „Wächter Israels“, die jungen Soldaten und Soldatinnen auf den Straßen, die für Sicherheit sorgen und lauschen den Zeugnissen von sogenannten „einsamen“ Soldaten, die freiwillig ihr Heimatland, Verwandte, Freunde und ein angenehmes Leben verlassen, um in der IDF (Israels Defence Forces) zu dienen. Tatsächlich spielt die IDF auch eine wichtige Rolle bei der Integration und der Schaffung eines gemeinsamen Nenners in der israelischen Gesellschaft.
Denn die Bevölkerungsvielfalt ist erstaunlich. Die Holocaust Überlebenden von überall aus Europa, die ca. 700.000 Juden, die nach Israels Gründung aus den umliegenden arabischen Ländern vertrieben wurden, die Einwanderung aus Afrika und die großen Aliyah-Wellen aus der ehemaligen Sowjetunion haben alle dazu beigetragen. Die Bevölkerungszahl Israels hat sich in den letzten 75 Jahren ver-14-facht (im Vergleich dazu hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren „nur“verdoppelt).
Am liebsten hören wir jedoch die Geschichten von jenen, die freiwillig nach Israel kamen, weil sie es als ihre Aufgaben betrachten, dieses Land aufzubauen und sich mit großer Energie dafür einsetzen.
Was uns aber am allermeisten beeindruckt – und tatsächlich auch überrascht hat - ist die intensive, innige und lebendige Beziehung, die viele Juden zu Gott haben. Da uns in den säkularen, kirchlichen und freikirchlichen Kreisen, aus denen wir stammen, die Rolle und Bedeutung von Israel und dem Judentum nicht vermittelt worden war, weder als geistliche Wurzel noch für die Zukunft, waren wir implizit davon ausgegangen, dass so eine Beziehung zu Gott nur bei Christen möglich sei. Jetzt sahen wir mit eigenen Augen wie falsch diese Annahme war.
Heute weiss ich, dank dem erschütterndem Buch „Holocaust“ von Susanna Kokkonen, dass der christliche Glaube bewusst vom Judentum differenziert wurde, seit Kaiser Konstantin der Große die Anerkennung des Christentums als rechtmässige Religion einführte, sich aus politischen Gründen zum Oberhaupt der Kirche ernannte und das erste Konzil im Jahre 325 einberief. Er erklärte, dass die Juden für den Tod Jesu verantwortlich wären, also betrachtete man sie als „Gottesmöder“; verdammt und der Gnade Gottes und der Menschen unwürdig. Eine weitere Lehre dieser Zeit, die „Ersatztheologie“ besagt, dass Israel seine Rolle in Gottes Plänen verspielt hätte und die Christen nun das neue Israel seien. Die Kirchenväter vor und nach diesem ersten Konzil verleugneten den ewigen Bund zwischen Gott und den Juden systematisch, beziehungsweise glaubten, dass Gott diesen Bund aufgehoben hätte.
Der Einfluss dieser Lehren die seit über 1700 Jahren im Umlauf sind, ist erschreckend tiefgreifend. Im Grunde wurde hier schon die Legitimation für Judenhass und Judenverfolgung geschaffen, für Verleugnung und Ignoranz. Hier liegt der idelogische Ursprung von Inquisition, Progromen, Kreuzzügen und Holocaust.
Eine Konsequenz daraus war, das einerseits bei Übersetzungen versucht wurde, die Hinweise auf das Judentum auszulassen und andererseits bei vielen christlichen Themen der jüdische Ursprung nicht erwähnt wurde. Beispiele dafür sind christliche Feste, die alle ihr Äquivalent in den jüdischen biblischen Festen haben (z.B. Passah-Ostern, Schavuot-Pfingsten, Weihnachten-Chanukka) oder auch andere Bräuche: so zum Beispiel ist die jüdische Bar Mitzwa, bei der junge Erwachsene in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden, das Vorbild für Kommunion/Konfirmation/Jugendweihe - um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Das gleiche spiegelt sich auch in der Kunst. Wer z. B. durch die Uffizien von Florenz streift, (eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt mit Werken der Malerie und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock), stellt fest, dass es aus dem Alten Testament Bilder von Adam und Eva gibt. Das nächste große Thema ist die Ankündigung von Jesu Geburt. Alles was dazwischen liegt, ist ausgeblendet.
So sind sich viele bis heute des jüdischen Erbes nicht bewusst. Derek Prince, ein Bibellehrer unserer Zeit (und die, die mich schon lange kennen, wissen, dass ich jahrelang für Derek Prince Ministries gearbeitet habe), fasste es einmal so zusammen: Wir stehen tief in der Schuld des jüdischen Volkes.
Ohne dieses hätte die Gemeinde keine Patriarchen, keine Propheten, keine Apostel , keine Bibel und keinen Erlöser. Wenn uns all das fehlen würde, was gäbe es dann noch, was uns das Heil bringen könnte? Alle Nationen der Erde verdanken das Wertvollste an ihrem geistlichen Erbe den Juden.
Aber obwohl wir Derek Prince persönlich begegnet waren und viel von unserem Israel-Bild von seinen Worten geprägt war, mussten wir feststellen, dass auch wir Gefangene des Denkens der Kirchenväter waren. Auch wir hatten gedacht, dass die Juden verloren sein mussten, da man ja nur durch Jesus zum Vater kommen könne und übersahen dabei geflissentlich, dass Paulus in Römer 11 eindeutig sagt, dass Gott sein Volk nicht verstossen hat (Vers 1), dass er seine Gaben nicht zurück fordert und die Zusage seiner Erwählung nicht widerruft (Vers 29).
Und jetzt waren wir in Jerusalem und begegneten dem jüdischen Volk Israel erstmalig in seinem eigenen Land.
Was für uns ganz eindeutig wurde, war, dass die Gründung und das Überleben dieses Staates, seine schnellen Fortschritte und Errungenschaften, der Lebensmut und die Kraft, die man in so vielen Menschen in Israel beobachten kann, rational und menschlich nicht zu erklären sind, sondern auf eine besondere Energiequelle und Kraft zurück führen. Hier in Israel war Gott überall im Alltag erlebbar.
Seit über 2000 Jahren spricht die Bibel von einem lebendigen Gott, der Israel als sein Volk auserwählte und der verhieß, dies Volk nach seiner Zerstreuung wieder in das Land seiner Vorfahren zurück zu bringen und es besonders auszustatten. Dies jedoch auf einmal mit unseren eigenen Sinnen zu sehen, zu beobachten, veränderte uns.
Als wir am Ufer vom See Genezareth sassen, kam mir der Gedanke, dass Juden vorgeworfen wurde, Jesus nicht erkannt zu haben – obwohl doch das, was um ihn herum geschah, offensichtlich und eindeutig war … Und dass heute viele Christen das, was Gott in und mit Israel tut, nicht erkennen – obwohl es ebenso offensichtlich und eindeutig ist.
Wir begannen die Bibel mit anderen Augen zu lesen. Was wir bis dahin überlesen hatten, stach jetzt deutlich hervor.
Wenn man sich vergegenwärtig, dass Jesus in Matthäus 5,17 selber gesagt hat „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“, dann kann man die Bedeutung von Israel und Jerusalem schwer überlesen.
Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein – steht in Joel 3,5
Und Sacharjia weissagt in Kapitel 8, 22: Menschen aus großen und mächtigen Völkern werden nach Jerusalem kommen, um den HERRN, den Allmächtigen, zu suchen und den HERRN gnädig zu stimmen.
Jesaja prophezeit in Kapitel 60, 2-3: Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir (Zion) geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.
Wir haben in Israel mit eigenen Augen wahrgenommen, wie Gott zu seinem Volk steht. Wir haben anhand von Fakten und Tatsachen gesehen, wie die Aussagen der Bibel Realität werden und wir haben überall im heutigen Israel Gottes in Erfüllung gehende Verheißungen erlebt.
Die Bibel spricht in Sacharja 8,23 davon, dass „in jenen Tagen zehn Menschen aus Völkern mit lauter verschiedenen Sprachen einen Mann aus Juda am Rockzipfel festhalten werden und bitten: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott bei euch ist“ - für uns sind diese Tage bereits angebrochen…die Beziehungen zu unseren jüdischen Freunden und die Verbindung zu Israel sind zu einer der wertvollsten Konstanten, einer Bereicherung und einer Quelle des Lernens in unserem Leben geworden.


„Bruchim haba'im le’Israel - Willkommen in Israel” klang die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern und das Flugzeug rollte langsam zur finalen Position. Wir sahen neugierig aus dem Fenster. Was würden wir in diesem Land, über das so viel Widersprüchliches berichtet wird und dass es vor 100 Jahren noch nicht gab, vorfinden? Ich wusste damals nicht, vor welcher lebensverändernden Erfahrung ich stand!
Die Gerechten der Nationen haben uns ein inspirierendes Vorbild gegeben. Doch was ist heute, in unserer Zeit die konkrete Forderung der Stunde? Wie können wir in dieser Zeit ein Segen für Israel sein und damit das Versprechen „Nie wieder“ konkret erfüllen?
Das Vermächtnis und mein Beitrag
In der Nacht nach dem 7. Oktober 2023 stand mir das Vorbild meiner Großmutter deutlich vor meinen inneren Augen. Es war klar, dass ich nicht untätig bleiben wollte, aber ich hatte keine Ahnung, was ich tun könnte, denn ich besaß weder Einfluss noch Reichtum. Alles, was ich hatte, war ein brennendes Herz für Israel, meinen Kopf und meine Hände. Aber in jener Nacht sagte ich zu Gott „Hineni – Hier bin ich. Bitte zeige mir, was ich für Israel tun kann.“
Und so hat alles angefangen …

Logo der internationalen Gebetsgruppe. Foto Shutterstock
Seither haben wir weitere Israelabende mit immer steigenden Besucherzahlen organisiert und ich habe Artikel geschrieben, die mittlerweile Tausende erreicht haben. Unsere Webseite ARC to ISRAEL ist entstanden.

Unsere Website Arc to Israel. Foto privat
Alles in unserer Freizeit. Ohne Startkapital und ohne Unterstützung. Aber mit Herz und Kopf und vielen, vielen Stunden Investition. Unsere gesamte Arbeit für Israel ist nach wie vor zu 100% ehrenamtlich. Und wir sind dankbar und staunen, was Gott daraus gemacht hat. Wir hatten kein bestimmtes Ziel und keinen Plan, aber wir haben versucht, uns von Gott führen zu lassen. Wir haben versucht zu säen – alles andere ist Gottes Segen. Ihm allein gebührt alle Ehre.
Heute habe ich das Vorrecht Ihnen mein erstes Israel Buch, dass 2026 bei Hänssler erscheint vorzustellen: „Israels Zerreißprobe – Die Schicksalsjahre 2018 -2025“. Es ist Israels Geschichte der letzten sieben Jahre - aber es ist auch unsere Geschichte, erlebt in Israel.
In diesem Buch nehme ich Sie mit auf eine Reise zu den Menschen in Israel, die das aktuelle Zeitgeschehen mit Gesichtern verbindet. Die individuellen Schicksale eröffnen Ihnen Einblick in eine viel tiefere Ebene, als es die herkömmlichen Medien tun. Begleiten Sie mich und staunen Sie über ein blühendes Israel vor dem Massaker, in dem sich viele biblische Verheißungen erfüllt haben. Danach gehen wir in die verwüsteten Kibbuzim, sehen, was tatsächlich am 7. Oktober geschehen ist, und erleben, wie die betroffenen Familien ihr Leben wiederaufbauen, was sie fühlen – und wie die Ereignisse in Israel wahrgenommen werden. Authentisch. Berührend. Hoffnungsstark.
Es ist auch eine Reise in die Vergangenheit, weil ein Tiefenblick in Israels Geschichte vieles erklärt, was sonst untergeht. Im Gesamtkontext der historischen Ereignisse erschließen sich Ursachen und Zusammenhänge und es lassen sich erschreckende historische Parallelen erkennen. Spannend wie ein Krimi. Faszinierend und aufrüttelnd. Zum Schluss widmen wir uns der uralten Frage: Was hilft, über das aktuelle Geschehen hinauszusehen und die Zuversicht nicht aufzugeben? Sie können das Buch unter www.scm-shop.de vorbestellen.
Und das war meine eigene „Hineni -Erfahrung“ bis heute.
Fragen am Internationalen Gedenktag
Wie sehen die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft aus? Einiges davon habe ich bereits im Kapitel Antisemitismus beschrieben. Die Frage ist: Wird sie 2026 der Verbrechen der Vergangenheit gedenken, aber dabei die Verbrechen der Gegenwart ignorieren und Israel, dass darum kämpft, dass sich Massaker nicht wiederholen, verurteilen?
Oder werden wir den Schmerz und das Leid wahrnehmen, dass durch diesen barbarischen Überfall ausgelöst wurde? Werden wir versuchen, das Entsetzen und die Entschlossenheit Israels, dafür zu sorgen, dass das nicht so bald wieder passiert, besser zu verstehen - insbesondere da bekannt ist, da die Hamas bekannt gibt, dass sie den Kampf gegen Israel fortsetzen wird?
Erinnern wir uns an den Segen, den wir durch Israel erhalten haben?

Das jüdische Volk hat überproportional zum Fortschritt beigetragen. Foto Shutterstock
Sind wir diejenigen, die das Versprechen „Nie wieder“ erfüllen?
In diesen Tagen, wenn die Welt 81 Jahre nach der Befreiung von Ausschwitz den Holocaustgedenktag begeht, sind wir nach wie vor mit der Frage unserer eigenen Positionierung und Verantwortung konfrontiert.
Gerade jetzt, in dieser Zeit, in der der Antisemitismus den höchsten Stand seit der Schoa erreicht und Aufrufe zur Vernichtung Israels, Befürwortung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, offene Unterstützung des Terrors der Hamas zur bedrückenden Normalität geworden sind, wie es Benjamin Steinitz, Geschäftsführer des Bundesverbands RIAS, zusammenfasst, ist es so wichtig einen Gegenpol zu setzen.
Der Ruf Gottes, das Volk Israel zu segnen bleibt – die Frage ist, ob wir bereit sind, „Hineni“ (hier bin ich!) dazu zu sagen! Und das ist keine einmalige Sache. Die Frage stellt sich uns jeden Tag aufs Neue. Eine neue Herausforderung, eine neue Chance – und vielleicht ein neuer ungeahnter Weg, so wie bei mir?
Wer weiß, welche Talente Sie bei sich auf diesem Weg entdecken oder neu erwecken werden? Und ich weiß, dass hier im Raum viele sind, die schon lange ihr Hineni gesagt haben und aktiv leben.
Das schöne ist: Jeder kann einen Beitrag dazu leisten. Und auch heute gilt: wer Israel segnet, wird gesegnet.
Wissen Sie, wie die letzte Halle im Museum „Friends of Zion“ heißt? The Promise (das Versprechen). Hier werden die Figuren und Geschichten aus allen vorherigen Räumen noch einmal lebendig und wiederholen ihr Versprechen „Hineni“. Und hier wird den Besuchern gezeigt, dass jeder das Potential hat, ebenfalls ein solcher Segensträger, ein Friend of Zion zu werden. Auf einmal sieht man sein eigenes Gesicht inmitten von all den anderen… sind Sie dabei?
Mehr als nur Worte
„Man muss die Dinge tun, damit sie passieren“. Dieser Spruch, das Motto meiner Familie, ja genau, der Familie meiner Großmutter hängt bei uns an der Wand und begleitet mich mein Leben lang.
Deshalb war mir und uns von aller Anfang an wichtig, dass unser Engagement für Israel nicht nur aus Worten besteht, auch wenn diese sehr notwendig und wertvoll sein können. Und so haben wir seit dem Massaker nach Möglichkeiten gesucht und gefunden, um Menschen in Israel, die Opfer des 7. Oktober, zu unterstützen.
Wir sind Anfang 2024 in die zerstörten Kibbuzim an der Gaza Grenze gefahren und haben Verbindung mit betroffenen Familien aufgenommen. Manche Kontakte wurden uns geschenkt, der eine oder andere ist durch Zufall entstanden – Gottes Synonym, wenn er unerkannt bleiben will. Kontakte zu Menschen, die evakuiert wurden, Menschen deren Zuhause zerstört wurde und Menschen, die ihre Liebsten verloren haben. Witwen und Waisen. Geiselangehörige und Traumatisierte, die Schwierigkeiten haben, die Vergangenheit zu bewältigen und zurück in den Alltag zu finden.
Mittlerweile sind Freundschaften zu Einzelpersonen und auch Partnerschaften mit Organisationen entstanden, über die wir vielen Menschen helfen können. Aber das sind natürlich nicht wir allein – wir werden erst befähigt durch die vielen Einzelnen, die unterstützen.
Diese Möglichkeiten, Israel ganz konkret zu segnen, möchten wir heute mit Ihnen teilen - wohl wissend, dass es auch noch sehr viele andere Wege dazu gibt und dass viele von Ihnen das längst tun. Aber diese Menschen und Projekte haben wir persönlich in Israel besucht, kennen sie und haben uns von dem Wert ihrer Arbeit überzeugt. Eine bleibende, langfristige Beziehung ist entstanden. Und die Not ist nicht vorbei, der Wiederaufbau hat zwar begonnen, doch wird noch lange dauern und viel Kraft und Investitionen erfordern.
Sigal und Hadas, die beiden Witwen mit ihren Kindern aus Nir Oz kennen manche von Ihnen schon. Wir sind seit November 2024 in Verbindung. Sie hoffen im Sommer 2026 ein neues Zuhause im Kibbuz Beit Nir zu finden. Beide wollen es ihren Kindern, die immer noch unter Angstträumen leiden, nicht mehr zumuten, so nahe an der Grenze zu wohnen. Auf unserer Website finden Sie ihre erschütternden Geschichten und Updates, die sie uns gesendet haben.

Sigal mit ihren 4 Kindern. Foto privat.
Alle Hinterbliebenen von gefallenen Soldaten und Terroropfern werden von der Organisation für Witwen und Waisen IDFWO unterstützt. Hunderte Kinder und Frauen sind nach dem Massaker und während das Krieges hinzugekommen. Die Hilfe beginnt mit der Teilnahme beim Begräbnis bis zu der Bereitstellung von Nachtschwestern, die es jungen Müttern ermöglichen, Nächte durchzuschlafen und vielen anderen praktischen Hilfeleistungen. Schwangeren Witwen werden Hebammen zur Seite gestellt, die sie bis zur Geburt begleiten. Emotionale Unterstützung, finanzielle Hilfe, Bildungsmöglichkeiten und eine Gemeinschaft, die Kraft und Halt gibt werden bereitgestellt. Die IDFWO versteht sich auch als Partner der Witwen, der mithilft, die Waisen groß zu ziehen. Besonders wertvoll sind die Otzma-Camps, wo diese Kinder mit anderen Waisen zusammenkommen. Hier können sie offen sein, hier werden sie verstanden, finden sie Freunde und langsam kommt Heilung in Gang. Auch mit dieser Organisation und ihren Leitern sind wir seit über einem Jahr in intensiver Verbindung und es gibt einen ausführlichen Bericht unter dem Namen „Das Lächeln der Hoffnung“ dazu auf unserer Webseite. Die Unterstützung der Witwen und Waisen ist unser absolutes Herzensprojekt.

Am Grab eines gefallenen Soldaten. Foto IDFWO
Es gibt Familien, die immer noch um die Rückkehr Ihrer ermordeten Liebsten aus den Terrortunneln der Hamas kämpfen. Auch Hadas musste747 Tage auf die Rückgabe von Tamirs warten. Am 23. Oktober 2026 konnte er endlich begraben werden. Was diese Menschen durchmachen, ist für keinen von uns nachvollziehbar. Das Forum für Geiseln steht diesen Familien bei, versorgt sie mit einem Treffpunkt, kostenlosen Therapien und Behandlungen und setzt sich juristisch, international, diplomatisch und medial für ihre Belange ein. Auch mit ihnen sind wir in Verbindung.
Was ebenfalls noch lange dauern wird, ist die Heilung der Traumatisierten. Zivilisten, die am 7. Oktober mit ansahen, wie ihr Zuhause zerstört, wie ihre Liebsten vor ihren Augen ermordet wurden und die wieder neu lernen müssen, zu vertrauen und zu hoffen. Männer und Frauen die durch intensive Kampferfahrungen, den Verlust von Kameraden oder durch Verletzungen traumatisiert sind; die Schwierigkeiten haben, in ein normales Leben zurückzufinden und eine Brücke zurück in den Alltag suchen. Diese Menschen bekommen Hilfe in den Rimon Therapiezentren in der Negev Wüste, durch hochwertige Rehabilitationsprogramme, Traumatherapien, Resilienz-Workshops und Teambuilding Maßnahmen – eine individuelle Förderung mit maßgeschneiderten Plänen, die auch ihre Familie mit einbezieht. Wir haben hier nicht nur die Leiter und Psychologen kennen gelernt, sondern ebenso mit Menschen gesprochen, die hier Heilung erfahren. Die Zeugnisse sind absolut beeindruckend und beweisen den Wert dieser Arbeit. Auch über dieses Projekt „Oasen des Lebens“ haben wir auf unserer Website berichtet.

Unser Besuch auf der Rimon Farm im April 2025. Foto Privat
Manche der evakuierten Familien sind inzwischen wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Doch es ist nicht mehr das Gleiche. Vor allem viele Gesichter fehlen. Aber auch ganz praktisch muss viel repariert oder in den meisten Fällen ersetzt werden, um die Häuser wieder bewohnbar zu machen. Auch zu diesen Familien haben wir persönliche Kontakte.
Wir alle können gerade diesen Holocaustgedenktag in einen Segen für die Lebenden verwandeln, wenn wir wollen. Jeder einzelne von uns kann „mit anpacken“, jetzt, sofort und konkret. Weil wir damit Empathie, Solidarität und Liebe zeigen können und diesen Menschen ganz praktisch helfen, ihr Leben wieder aufzubauen. Danke, dass viele von Ihnen dies bereits seit langem tun. Ihre Beiträge haben schon viel bewirkt. 1000 Dank im Namen aller Empfänger dafür! Ihre Unterstützung wird nie vergessen werden!
Wir sind privilegiert: wir müssen heute keine Juden unter Lebensgefahr für uns selbst retten. Wir haben es leichter. Und dennoch können wir einen entscheidenden Unterschied bewirken. Denn jede Spende ist nicht nur eine praktische Hilfe, sie ist auch ein Balsam für die Seelen der Empfänger. Viele Menschen in Israel sind völlig schockiert von den Hasswellen, die sie in den Medien sehen. Beweisen wir ihnen (auch weiterhin!), dass es Menschen gibt, die bereit sind, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten zu ihnen zu stehen. Die das Versprechen „Nie wieder!“ ernst nehmen und die verstehen, dass dies Versprechen nicht den Toten gilt - sondern den Lebenden!
Sie erinnern sich an mein Bild vom Anfang: den Lebenden Blumen überreichen? Das sind Ihre Blumen. Und das kann heute Ihre ganz persönliche Umsetzung des Versprechens: „Nie wieder!“ sein.

Wir geben Segen and die Menschen in Israel weiter. Fotos privat

Nir, CEO Rimon Farm. Foto privat
Wer sich beteiligen möchte, kann gerne via Paypal oder auf das Bankkonto unseres Vereins ARC to ISRAEL überweisen – und erhält natürlich eine Spendenbescheinigung. (ARC to Israel ist ein gemeinnütziger Verein und Spenden sind steuerlich absetzbar). Alles, was mit dem Vermerk „Nie wieder“ eingeht, werden wir zu 100% investieren, um diese Menschen zu segnen: mit konkreter Hilfe, mit Empathie und mit Liebe!
Wir werden vom 12-23 April 2026 wieder in Israel sein, um die Hilfe persönlich zu überbringen. Wir werden diese Menschen, deren Freunde wir geworden sind und diese Organisationen, die wir inzwischen Partner nennen, besuchen. Darauf freue ich mich schon jetzt. Und selbstverständlich werden wir im Nachgang auf unserer Website darüber berichten.
Was wir tun, ist zu säen: für Gottes Volk - als einen Gottesdienst. Wir säen auf die Trümmer der zerstörten Kibbuzim, auf den Boden, in den das Blut versickert ist und in die gebrochenen Herzen der Betroffen. Und wir vertrauen darauf, dass Gott diese Samen segnet und daraus Resilienz und ein starke Zukunft entstehen lässt. Es ist eine Neuauflage der uralten, sich wiederholenden Geschichte Israels: aus Asche und Ruinen neu aufzustehen und am Ende über noch mehr innere Kraft, Hoffnung und Lebensmut zu verfügen.
In diesem Sinne für die Lebenden! Am Israel Chai!
Brigitte Chaya Nussbächer und ihr Mann Harald Bottesch sind regelmäßig in Israel. Aktuell ist ihr Schwerpunkt Familien zu unterstützen, die von dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 direkt betroffen waren: Witwen und Waisen, Traumatisierte und Evakuierte. Bei ihrem letzten Israel-Einsatz im April 2025 haben sie erneut Betroffene besucht und Verbindungen mit spezialisierten Organisationen vor Ort geknüpft um spezifisch, langfristig und nachhaltig zu helfen.
Wenn Sie über neue Artikel oder Veranstaltungen von ARC to Israel informiert werden möchten, geben Sie uns bitte eine kurze Rückmeldung via Kontaktformular. Wir würden uns freuen, mit Ihnen verbunden zu bleiben.
Erstveröffentlichung: 30. Dez. 2025
Copyright © Brigitte Chaya Nussbächer; Abdruck nur nach vorheriger Genehmigung
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Am nächsten Tag gründete ich eine internationale Gebetsgruppe „Prayer Protection Israel“, in der seither Menschen aus vielen europäischen Ländern und von den USA bis Australien, von Norwegen bis Namibia und Südafrika zusammen für Israel einstehen.
Dann begann ich Artikel über Israel zu schreiben. Und als Ende Oktober 2023, nur 3 Wochen nach dem schrecklichen Massaker klar wurde, dass die Weltgemeinschaft sich abwendete und auch viele Kirchen in ohrenbetäubender Stille und Teilnahmslosigkeit verharrten, sagte ich zu Gott: „Ich will nicht schweigen“.
Daraus ist in weniger als 10 Tagen der erste von uns gestaltete Israelabend am 16. November 2023 im Verlagsgebäude der SCM entstanden. Wahrscheinlich das Event mit der kürzesten Vorlaufzeit das jemals in diesem Haus stattgefunden hat und bei dem wir nicht wussten, ob 5 oder 50 Gäste kommen würden. Am Ende waren es 170.
Werden wir uns daran erinnern, was wir dem jüdischen Volk alles verdanken – an die ganzen Errungenschaften? Dieses kleine Volk, dass nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, hat rund jeden vierten Nobelpreis, der je vergeben wurde, gewonnen. Diese Menschen haben so viel zu unserem heutigen Standard beigetragen und verdienen unseren Respekt.
Werden die Christen sich darauf besinnen, dass Jesus – ein Jude - für die, die nicht zum Volk Gottes gehörten, durch den neuen Bund den Weg zum Vater freigemacht hat? Dass sie dadurch zu „Miterben“ geworden sind und zusammen mit den Juden, den ursprünglichen Erben, auch zu Gottes Volk gehören? Dass die Juden daher ihre Brüder sind?
Werden wir den Holocaust Gedenktag dadurch mit Sinn und Wert füllen, dass wir das Erbe der Retter, der Gerechten unter den Nationen, antreten und in einer Welt des moralischen Zerfalls diejenigen sind, die einen Unterschied bewirken? Zeigen wir Israelis und jüdischen Menschen in unserer Umgebung, dass wir sie achten, lieben und dass wir zu ihnen stehen?

Hadas und ihre Kinder vor dem zerstörten Haus. Foto privat.

Event für Waisen. Foto IDFWO

Gruppen - Therapie auf der Farm. Foto IDFWO

Arbeits-Therapie auf der Farm. Foto IDFWO
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Rony, in Kerem Shalom. Foto privat

Efrat, Geisel Forum. Foto privat

Mein Buch „Israels Zerreißprobe“. Foto privat

Wird auch Ihr Gesicht hier gezeigt? Foto privat

Treffen mit Hadas & Sigal in Kiryat Gat. Fotosprivat

Shlomi dankt uns. Foto privat

Der Rimon Hof. Foto privat

